Irgendjemand muß den Tieren gesagt haben, ich brauchte Beschäftigung und Ablenkung. Sie haben sich dann auch weiterhin rührend darum bemüht, daß ich mich nicht langweile. Die Fische haben sich immer auffälliger benommen (sich am Teichboden gescheuert, still am Teichboden gestanden oder auch mal wie der Blitz im Zickzack durchs Wasser gesaust). Ich bin wieder zu Fressnapf (mittlerweile hätte ich mir da einen eigenen Parkplatz verdient). Inzwischen ist der Koi-Experte aus dem Urlaub zurück und hat eine ziemlich desolate Abteilung vorgefunden. Weit über die Hälfte der schon dezimierten Belegschaft aus Pünktchens „Zuhause-Becken“ lag am Boden und muckste sich nicht mehr. Das Wasser war ganz milchig von Medikamenten. Ich habe Pünktchens Ableben reklamiert – und tatsächlich einen neuen Fisch angeboten bekommen. Das habe ich natürlich abgelehnt (ich wollte ja mal Tierärztin werden, aber doch nicht so!!!) und dann einen Gutschein erhalten. Außerdem hat mir der vom schlechten Gewissen gebeutelte Herr Möhring Medikamente für mein kleines Teichkrankenhaus mitgegeben. Und siehe da, nach zwei Tagen schwimmen sie wieder munter herum und betteln um Futter, was das Zeug hält.
Inzwischen hat sich die schon genesene Katze unerlaubt aus dem Garten entfernt und ist zwei Tage lang verschollen gewesen. Ich befürchtete schon das Schlimmste – da fand ich sie gestern morgen naß, völlig verdreckt und sichtlich krank vor der Tür. Der Tierarzt konnte keine Knochenbrüche, dafür aber erhöhte Temperatur feststellen und hat sie wieder mit allerlei Spritzen gepiesackt. Sie hatte noch Kraft genug, ihn löwengleich anzuknurren. Um sie auch psychisch aufzubauen, hat er ihr gesagt, er hätte Angst vor ihr. Ist doch nett, oder? Gestern abend hat sie wieder gefressen und konnte schon die Treppe raufgehen (na gut, die halbe, den Rest habe ich sie getragen).
Also jetzt könnte ruhig mal ´ne langweilige Phase kommen…